Lange Zeit waren die Nickel-Cadmium-Akkus die einzigen wiederaufladbaren Akkus für den Amateurfunk. Im Modellbau trieben sie Autos und Flugzeuge an, aber aufgrund des schlechten Leistung/Kapazität – Gewichtsverhältnis waren sie nicht der Burner!
Doch seit einigen Jahren breitet sich im Modellbau die Generation Lipo aus. Aber auch in einer anderen Kategorie: Tagtäglich tragen wir es mit uns herum (zumindest sehr viele von uns) und laden es jeden Tag auf. Ja, das Smartphone ist schon so umfangreich in der Welt verteilt, hier kann man davon ausgehen, dass sie sich bewährt haben.
Das war auch mein Versuch, für meinen Handfunk von Alinco aus dem Batteriefach einen Lipo-Akku zu basteln. Und wie ich hier den Akku auswählte, ist schon fast eine Geschichte für sich. Im Internet findet man ja hunderte von Akkus, die für Handys und Smartphones geeignet sind. Aber welcher passt von den elektrischen Daten? Die Anbieter schweigen sich aus über Nennstrom und Spitzenstrom.
Die Antworten der Hersteller: „Sie können davon ausgehen, dass die Akkus für Ihr Smartphone bestens geeignet sind!“
Genial! Danke für so eine präzise Antwort auf die Frage, welchen Spitzenstrom die Akkus abkönnen.
Naja, dachte ich, vielleicht bin ich ja nur ein kleines Licht, erfand einen Pseudo-Firmennamen und telefonierte mich durch. In der Absicht, alle 3 Monate 7800 Akkus abzunehmen, müsste ich doch eigentlich ein interessanter Kunde sein. Aber nach mehreren Versuchen bin ich fast sicher, da müsste noch eine Null mehr dahinter sein und das dann monatlich! Oder die wissen selber nicht, was ihre Akkus können…
Da habe ich selber mal nachgedacht und aus der Erfahrung vom Modellbau gezehrt:
Laut Aussage mancher technischer Unterlagen zu Smartphones können die Sender mit Spitzenleistungen bis 3 Watt senden. Es gibt sogar Modelle, die auch heute noch mit bis zu 5Watt senden können. Mein Handfunk hat 5 Watt bei 12 Volt, bei rund 7 bis 8 Volt entsprechend weniger. Also dürften die Akkus auch den Betrieb eines Handfunkgeräts locker wegstecken.
Zudem müssen in das Leergehäuse meines Funkgerätes mindestens 2 Zellen in Reihe eingebaut werden, damit mehr Power als mit vier 1,2 Volt Einzelzellen erreicht wird. Aber bevor man mit dem Umbau beginnt, sollte man berücksichtigen, dass Lipo-Akkus eine besondere Behandlung beim Laden brauchen. Kleine Stecker-Ladegeräte mit Balancer gibt es schon, aber man muss sie auf alle Fälle berücksichtigen. Ich habe so ein Ladegerät von meinem Modellhubschrauber übrig und muss mich also darum nicht mehr kümmern.
Zwischeninfo zu den Lipo-Akkus:
Wenn man zwei Zellen in Reihe schaltet, ist das für das Entladen kein Problem. Aber beim Laden muss das Gerät den Ladestrom genau überwachen und ausregeln, sonst wird eine der beiden Zellen unter Umständen restlos überladen, was einerseits die Lebensdauer der Akkus nicht gut tut und unter Umständen beim Laden den Akku in ein kleines, aber sehr gefährliches Feuerwerk verwandeln kann! Aus diesem Grund bitte niemals ohne Balancer laden, nie ohne Aufsicht und nie ohne feuerfeste Unterlage! Aber keine Angst, auch wenn es hier und da Dinge zu beachten gibt, ich nutze seit vielen Jahren im Modellbau Lipoakkus, mittlerweile 18 verschiedene Stück und nicht einer ist explodiert oder jemals in einen kritischen Zustand geraten! Und sich über die Akkus informieren kann man auf vielen Seiten der Modellbauszene.
Weiter im Text.
Und so kaufte ich für einen Stückpreis von 8.95 Euro zwei Smartphoneakkus, die genau in mein Leergehäuse passten zusammen mit einem kleinen Stecker, den ich fürs Laden brauche. Diese Akkus haben schön vergoldete Kontakte, die sich hervorragend löten lassen. Aber Vorsicht, die Kontakte sind eigentlich nicht fürs Löten gedacht und so kann der Kontakt sehr schnell abschmelzen, wenn man zu lange darauf herumbrät. Zudem sollten auch die Anschlußleitungen nicht zu dick sein, weil man eh kaum Platz im Gehäuse hat.
Fragen? Ich helfe gerne weiter, wenn Unsicherheiten bestehen!
Zur Zeit keine Kommentare