Der CQWW-Contest Ende Oktober ist, wie jedes Jahr, die Möglichkeit, das Material sowie die Operatoren an ihre Grenzen zu bringen. Auch die jeweilig herrschenden Bandbedingungen bzw. -öffnungen werden mit Spannung beobachtet und optimal genutzt.
Seit 2005 nimmt das Team um Georg, DJ3AA an diesem Contest unter dem Rufzeichen DJ0A teil. Dieses Jahr stellte sich wieder die Standortfrage:
Sollte es die Lokation der P02-IRB-station, nähe dem Jägerhaus in Esslingen sein, welche letztes Jahr hierfür genutzt wurde, das Gebäude der FH-Esslingen mit dem bewährten großen Flachdach und dem „Antennenmeßraum“ als Shack, oder etwas völlig anderes?
Hauptsächlich aufgrund der „Antennenfrage“ entschieden wir uns für die Fachhochschule.
Für die Bänder 10m, 15m und 20m war der Fall klar: Der Spiderbeam sollte es sein. Für das 40m Band sollte erstmals eine sogenannte Four-Square-Antenne zum Einsatz kommen, um auch hier eine Richtwirkung erzielen zu können. Sie besteht im Wesentlichen aus vier lambda-viertel (10m) hohen Vertikals die in einem Quadrat mit wiederum jeweils 10m Kantenlänge angeordnet sind.
Die QRO-feste „Blackbox“ für die Ansteuerung hat Sven, DG9SEH entwickelt und konstruiert.
Um einerseits einen Direktvergleich zu einer einzelnen Vertikal für 40m zu haben, sowie das 80m Band bedienen zu können, kam eine Butternut HF6V zum Einsatz.
Leider war das 80m-Fenster in dem die Butternut ein SWR <3 hatte, kleiner als der erlaubte Contest-bereich, was uns in den Möglichkeiten hier beschnitt.
Das 160m Band sollte auch nicht zu kurz kommen… hierfür wurde ein etwa 50m langer Draht vom Dach des Gebäudes flach heruntergespannt und an der Einspeisung oben angematcht.
Eine weitere Neuigkeit bestand darin, das vom Zweit-Operator die sich in wurfweite befindliche IRB-Station als Horchposten für Multiplikatoren verwendet wurde. Das genutzte Logprogramm (UCXLog) ermöglicht es dem zweiten OM, einen interne DX-Cluster-Meldung abzusetzen, um auf eine „wertvolle“ Station hinzuweisen. Somit musste der aktive Operator nicht unterbrochen werden und die Chance auf eine höhere Punktzahl stieg!
Als besonderes Gimmick konnte man das Geschehen im Shack, Tag und Nacht, via Webcam beobachten. Der Link war auf www.dj0a.de hinterlegt. Eine Festnetztelefonnummer fand sich ebenso darauf, um als stiller Beobachter im Shack jederzeit anrufen zu können, falls die Operatoren einmal nicht gerade taten was sie sollten, die QSO-Rate halten!
Die Kerncrew bestand diese Jahr aus: Georg/DJ3AA, Sven/DG9SEH, Andre/DG3SDK, Rainer/DB1RL, Josef/DO1SJF und Sebastian/DJ4PK.
Nach der üblichen Planungsphase um „wer-bringt-was-mit“ und „wer-macht-welche-Schicht“, ging es dann los:
Unter der Woche wurde von drei Mitgliedern der Spiderbeam in einer Blitzaktion aufgebaut. Freitag Vormittag wurden Vertikals für das 4-Square-Array aufgestellt und vermessen. Abgesehen von der exakten Länge des vertikalen Drahts der für Resonanz notwendig ist, hatte Sven alles weitere vorbereitet, so daß auch dies komplett in gut zwei Stunden erledigt war.
Zum Nachmittag hin vervollständigte sich das Team und brachte den Rest mit:
Funkgerät, Computer, Bildschirme, eine Menge Kabel und eine ACOM-Endstufe, um mit 750W unserem Signal den nötigen Nachdruck zu verleihen.
Die „Teileliste“ beinhaltete insgesamt ca. 60 Einzelpositionen.
Trotz guter Vorbereitung war das Unternehmen nicht ganz ohne Tücken:
Nicht nur Stand den ersten zwei Operatoren in der ersten Nacht zum Samstag kein Kaffee bereit, die Festplatte des Internet-Routers schwächelte. Andre konnte hier aber zügig Abhilfe schaffen. Für das leibliche Wohl sorgte eine Mischung aus der von Rainer mitgebrachten Nervennahrung sowie ein lokaler
Pizza-Service.
Das durchweg schöne Wetter erlaubte es uns, in den Pausen bzw. bei Operator-Wechsel aus der Shacktür nach draussen zu gehen und den herrlichen Blick über Esslingen (und darüber hinaus) vom hohen FH-Gebäude zu geniessen.
Abgesehen von einem durchweg schwachen 10m-Band, sind wir mit dem Ergebnis insgesamt zufrieden. Mit 1300 QSOs und 1,3 Mio. Punkten (claimed score) konnte das Vorjahresergebnis wieder gesteigert werden.
Wir warten gespannt auf die Auswertung!
Wir danken unseren Frauen/Freundinnen für das entgegengebrachte Verständnis sowie allen Besuchern für ihr Kommen und die moralische Unterstützung.
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