Leider ist uns ja die Tage der Blick auf den Himmel etwas erschwert. Entweder hängt er voll mit Wolken oder es ist so kalt, dass man sich lieber auf dem Sofa lümmelt. Aber dennoch ist der Himmel immer wieder ein interessanter Schauplatz.

Aktuell kann man nach dem Untergang der Sonne den Jupiter als hellsten Stern am südwestlichen Himmel sehen. Und gerade dieses klare und kalte Wetter ist eine gute Voraussetzung, um seine vier Monde: Io, Europa, Ganymed und Kallisto zu sehen. Durch die teils recht hohe Umlaufgeschwindigkeit kann man sogar über mehrere Tage hinweg die Bewegung der Monde verfolgen. Wer sich also in ein nicht durch Fremdlicht verseuchtes Gebiet begibt, kann schon mit einem einfachen Fernglas erfolgreich sein. Aber hier sei auch gesagt, dass es schon eine verflixt ruhige Hand braucht, dass man entspannt beobachten kann. Ich empfehle daher, das Fernglas mindestens auf einer Mauer oder Geländer aufzusetzen. Besser ist es natürlich, wenn man ein kleines Fernrohr zu Hilfe nimmt das auf einem stabilen Dreibein befestigt ist. Hier gilt ja schon fast, lieber etwas mehr Geld für ein gutes Stativ auszugeben, als gleich viele Geldscheine für ein professionelles Fernrohr.

Sternenhimmel über Esslingen. Erstellt mit Stellarium

Die Venus ist zur Zeit wieder als Morgenstern zu sehen. Sie steht ungefähr auf Südost und ist ebenfalls als sehr heller Stern zu erkennen. Die Venus ist in vieler Hinsicht ein sehr interessanter Planet. Als erstes wird er im Laufe einer Umrundung der Sonne bei seinem Erdnächsten Stand so groß, dass man schon mit bloßem Auge seine Größe erkennen kann. Dann ist sie nicht mehr nur ein Punkt. Außerdem hat die Venus die Eigenschaft, dass sie durch die sonnennähere Umlaufbahn genauso Phasen durchläuft wie der Mond. Wer das Glück hat und auf einem Berg in den frühen Morgenstunden kurz vor Sonnenaufgang bei klarer Sicht auf die Venus sehen kann, der wird eine wunderbar ausgeprägte Sichel erkennen können, bald schöner als es der Mond offenbaren kann.

Winterzeit ist Orionzeit. Das Sternbild des Orion ist sehr ausgeprägt und man erkennt es eigentlich am Abendhimmel im Süden stehen, auch wenn man es nie wirklich gezeigt bekommen hat. Zwei Sterne oben, drei Sterne in der Mitte und wieder zwei Sterne unten. Ein Sternbild, das mehrere spannende Sterne enthält, und nicht nur das!
Der linke, obere Stern ist Beteigeuze, ein sogenannter „Roter Riese“, Man erkennt bei klarer Sicht eindeutig, dass sein Licht etwas rötlicher schimmert als bei den anderen Sternen. Dieses rote Licht lässt sich eindeutig einer bestimmten Phase im Leben einer Sonne zuordnen, wie wir unsere Sonne am Himmel sehen. Denn irgendwann, wenn unsere Sonne ihren kompletten Wasserstoffvorrat zu Helium fusioniert hat, wird ein weiterer Wandlungsprozess anfangen und sie wird zum roten Riesen werden. Das wird zwar noch Milliarden von Jahre dauern, aber es wird so kommen. Und dabei bläht sich unsere Sonne dann soweit auf, dass die Umlaufbahnen von Merkur, Venus und Erde im Innern verschwinden werden. Beteigeuze ist in genau dieser Phase und würde man ihn anstelle unserer Sonne setzen, würde er sogar die Umlaufbahn vom Mars noch berühren!

Rechts unten sehen wir Rigel. Rigel ist Beteigeuze weit voraus, er ist bereits ein weißer Zwerg. Ein weißer Zwerg entsteht, wenn ein Roter Riese kollabiert und wieder in sich zusammenfällt. Dabei verliert er zwar auch jede Menge an Masse, aber das, was dabei übrig bleibt ballt sich so sehr zusammen, dass die Masse am Ende eine wesentlich höhere Dichte erreicht als ursprünglich. Das leuchtet auch ein, denn seine Größe schrumpft dabei auf 1/10 seines Ursprungs! In dieser Phase ist er viel heißer als vorher, aber seine Leuchtkraft wesentlich geringer, deswegen auch die Bezeichnung „Zwerg“

Eigentlich hat der weiße Zwerg richtig Glück gehabt! Wäre er bei der Explosion nur etwas kleiner geworden, wäre er zum Neutronenstern zusammen geschrumpft.

Wer jetzt das Sternbild des Orion genauer anschaut, der entdeckt von den drei Sternen in der Mitte mehrere hellere Sterne, die sich nach unten aufreihen. In Ableitung zum Sternbild ist das das Schwert des Orion. Im unteren Teil dieses Schwerts findet der Insider mit einem Teleskop mit ca. 1000mm Brennweite den legendären Orionnebel. Ein Nebel, der regelmäßig von vielen Hobbyastronomen fotografiert wird und je nach Fernrohr und Foto in herrlichen Farben zu sehen ist. Mit dem Fernglas kann man allerdings nur erkennen, dass sich an dieser Stelle etwas „größeres“ befindet. Aber es lohnt sich, bei einem Profi mal einen Blick durchs Rohr zu werfen und dieses schöne Himmelsprodukt in Natura anzusehen.

Gerne würde ich euch einige Bilder hier einstellen, aber ich selber habe keine Bilder und aus rechtlichen Gründen kann man nur Links einstellen. Aber das Internet ist voll von vielen Seiten. Wer will, kann sich das Programm „Planetarium“ installieren, das hilft einem am Anfang sehr, sich am Himmel zurecht zu finden. Wikipedia zeigt alle Sternbilder schön an mit Beschreibung und Hinweisen.

Und wie bekommt man das mit dem Funk in Verbindung?

Ganz einfach: Bereits bis zum Mond braucht das Funksignal rund eine halbe Sekunde. Würde man ein Signal zur Venus schicken, bräuchte das beim erdnächsten Punkt immerhin schon 11 Sekunden und beim erdentferntesten Punkt fast 1 ½ Minuten! Wie langsam doch diese Funkwellen sind oder anders herum, wie groß doch die Entfernungen alleine schon in unserem Sonnensystem sind.