Hallo zusammen,

vor ungefähr zwei Jahren habe ich im Anfall einer sonntagmorgendlichen Dämmerung beschlossen, meine Funkanlage netzunabhängig zu gestalten und habe einen „Solarkoffer“ gekauft mit einer Leistung von 80 Watt mit integriertem Regler, dazu eine 120 Ah-AGM-Batterie und eine Schaltbox, in die alles eingebaut werden sollte.

MPPT Solarregler

Praktisch daran ist die integrierte USB-Lademöglichkeit, an der man direkt das Handy laden kann. So telefoniert man gleich auch noch umweltschonend! ;-)

Den Solarkoffer habe ich zerlegt und zu einem großen Panel zusammengeschraubt und am Balkon im 60°-Winkel montiert. Der Regler wurde getestet und erst mal angeschlossen. Die Batterie wanderte unter den Shacktisch. Soweit, so gut! Doch das Ladeerlebnis dieses Reglers, den man für unter 9 Euro bei eBay kaufen kann, überzeugte mich nicht wirklich. Also suchte ich einen MPPT-Regler, der ja mehr können soll. Gegenüber dem Chinaregler war der neue Regler von preVent teuer! Ja, der kostete etwas über 40 Euro, mit Versand lag der Preis um die 50 Euro. Ein tolles Teil, zeigte es mir doch alle möglichen Spannungen und Ströme an sowie den Ladezustand der Batterie in %. Erste Ladeversuche zeigten, dass der Regler deutlich länger die Batterie laden konnte als das Billigteil. Somit ein erster Erfolg! Doch der Tiefschlag ließ nicht lange auf sich warten.

Störungen 10m

Die ersten Test auf Kurzwelle zeigten, dass ab 20m die Störungen anfingen und auf 10m das komplette Band von vielen „Störlatten“ durchzogen wurde. Ein Betrieb auf den Bändern 15m, 12m und 10m war nicht zu denken, denn die Störungen waren bei voller Sonnenbestrahlung extrem! Zudem wanderten sie langsam über das Band und wenn die Batterie voll war, schaltete der Regler immer wieder auf einen Erhaltungsmodus, der dann die Störungen breit über das ganze Band verteilte. Um überhaupt noch Betrieb machen zu können, schleuste ich in die Solarleitung einen Schalter ein, mit dem ich einfach das Panel trennen konnte. Fazit: Entweder Funkbetrieb oder laden, beides war auf den oberen Bädern nicht möglich! Entsörversuche mit bis zu 10 Klappferrite brachte keine Verbesserung, auch ein Erden des Minuspols zeigte nicht die gewünschte Wirkung.

So mogelte ich mich die Jahre durch und lebte mit dem Schicksal. Doch die Tage ging mir dieses Problem so ziemlich auf den Zeiger. Heinrich von Funkfieber berichtete ebenfalls von einem Vergleich von Solarreglern und dem daraus resultierenden Problem. Er verzichtete auf den Mehrwert des MPPT-Reglers und rüstete wieder zurück auf den PWM-Regler, also ein Puls-Weiten-modulierten Regler. Aber gerade weil ich nur 80 Watt hatte, war mir das zu wenig.

Ein Defekt eines Moduls von meinem Panel zwang mich zum Neukauf und ich entschied mich dann für ein 100 Watt/12Volt-Panel, das ähnliche Abmessungen als meine Konstruktion hatte.

Als ich dann neulich auf YouTube unterwegs war, entdeckte ich folgendes Video:

https://www.youtube.com/watch?v=lj1hNBt5kqE&t=723s&ab_channel=HamRadioConcepts

Dieses Video brachte mich dazu, die Homepage von Genasun mal genauer anzusehen.

Oha! Die Preise der Regler sind schon heftig, aber meine Störungen auch! Also habe ich zugeschlagen und habe mir den GV-10 für eine AGM-Batterie zugelegt. Es ist zudem auch ein MPPT-Regler! Alles in Allem lockte der Regler 140 Euro aus meiner Tasche, bis er hier auf dem Tisch lag. Versendet wurde er aus den Niederlanden.

Genasun MPPT Laderegler

Am 19.11.2022 habe ich den Umbau gemacht und noch vor der Dämmerung den ersten Test durchgeführt. Auf allen Bändern ist jetzt absolute Ruhe von den Störungen. Welch ein Segen! So muss das sein!

Mein Fazit: Ich kann dieses Produkt sehr empfehlen!

Das 10m Band mit neuen Laderegler

Doch eines geht mir ab, der USB-Anschluss zum direkten Laden des Handys und eine Spannungsanzeige zur Batterie. Gut, mal schnell im bekannten Auktionshaus gestöbert und beides in einem Gerät gefunden! Dies ist ein Gerät, das eigentlich zum Einbau in die Lücke eines Zigarettenanzünders im Auto gedacht ist. Zwei USB-Steckdosen mit jeweils 2 Ampere Ladestrom und dazwischen die Anzeige der Spannung. So ein Teil kostet zwischen 12 und 16 Euro, je nach Anbieter. Und schon ist das in meine Blackbox eingebaut. Für mich  perfekt!

Doch wie gut liefert mein Panel nun Strom? Ein direktes Amperemeter habe ich nicht gefunden, aber mir reicht auch nur die Spannungsanzeige. Im Bild ist es die Anzeige auf der rechten Seite. Sobald das Panel mehr als 3V Spannung liefert, zeigt sie mir die Ladespannung des Panels an. Solche Anzeigen gibt’s für wenig Geld auch da, wo ich das USB-Ladeteil gekauft habe.

Wer also mit dem Gedanken spielt, sich für den Kleinleistungsbereich sowas zuzulegen, der sollte an dieser Stelle nicht sparen und gleich zum richtigen Produkt greifen!

Also wenn ihr plant, eine unabhängige Spannungsversorgung für die Funkstation zu bauen, kann ich diesen Regler von Genasun nur empfehlen. Es gibt ihn in den unterschiedlichsten Ausführungen, sodass auch LiFePo-Anhänger ihre Lösung finden.

Als nächster Schritt besorge ich mir einen neuen Deckel für meine Box, damit das Ganze auch vorzeigbar wird…

Gruß

Stefan, DL8SFZ