Am 23.10.2025 hatten die Schülerinnen und Schüler des Technischen Gymnasiums an der Friedrich-Ebert-Schule in Esslingen die Möglichkeit live mit Forschern auf der Neumayer Station III in der Antarktis zu sprechen.
Auf dem Schelfeis in der Antarktis betreibt das Alfred-Wegener-Institut die ganzjährig besetzte Forschungsstation Neumayer III (Details: https://www.awi.de/flotte-stationen/stationen/neumayer-station-iii.html). Durch eine Kooperation des Ortsverband Esslingen des Deutschen Amateur-Radio-Club e.V. mit der AMSAT Deutschland e.V. und der MINT Beauftragten am Technischen Gymnasium Fr. Dr. van der Woude konnten die Schülerinnen und Schüler live Forschern auf der Station Fragen stellen.

Angefangen hat alles zu Beginn des Jahres 2025, als dem OV Esslingen über unser Mitglied Philip, DL3AA das Interesse an einem Schulkontakt über den Transponder QO-100 auf dem Es’hail-2 Satelliten mit der Neumayer Station III in der Antarktis zugetragen wurde
Der Vorstand beriet sich kurz und schon stand ein schönes Projekt für den Ortsverband auf dem Plan. Jochen, DG1PSI und Stefan, DL8SFZ nahmen die Sache in die Hand und planten zusammen mit Frau Dr. Van der Woude die Veranstaltung am technischen Gymnasium Esslingen in der Friedrich-Ebert-Schule. Frau Dr. Van der Woude war als Lehrerin für Mathematik und Physik schnell zu begeistern. Sie stimmte zusammen mit ihrer Kollegin Frau Pauline Klett alles mit der Schulleitung ab. Und so vereinbarten wir mit der Neumayerstation den Termin auf den 23.10.2025.
In der Vorbereitung veranstalteten wir dann zwei Wochen vor dem Termin einen Kennenlerntermin, um Lehrerin und Schülerinnen und Schüler kennen zu lernen und auch den geplanten Ablauf vorstellen zu können. An diesem Termin nahmen dann die kompletten Schülerinnen und Schüler der 13ten Klasse teil einschließlich der Lehrerin der Parallelklasse Frau Pauline Klett. Jochen und Stefan waren begeistert, das rund 50 Schülerinnen und Schüler Interesse an der Aktion zeigten. So stellten wir den Ortsverband Esslingen kurz vor, wie die Station hier vor Ort und an der Neumayerstation aussieht. Der Verlauf des Funksignals, einmal von der Station 36.000 km rauf zum Satelliten und wieder herunter in die Antarktis ist schon eine so lange Wegstrecke, dass man die Laufzeitverzögerung deutlich merken kann. Danach hatten die Schülerinnen und Schüler Zeit, einen kurzen Probelauf zu machen, wie sich das so anfühlt, in das Mikrofon die vorher ausgewählten Fragen zu stellen.
Am 23.10. ab 13 Uhr fand der Aufbau der Station in der Schule statt. Danke hier auch an Bertram, DL5GBE, der sich als Helfer angeboten hat. Die Satellitenschüssel wurde im Pausenhof platziert.


Alles lief Hand in Hand und bereits nach einer Stunde hatten wir den Satelliten angepeilt und lieferte ein gutes Signal. Der Schulkontakt war auf 15 Uhr angesetzt, sodass wir viel Zeit hatten, uns mit interessierten Lehrern und Schülerinnen und Schülern auszutauschen. Über 30 interessierte Schülerinnen und Schüler saßen in der kleinen Aula. Dann war es soweit, Jochen begrüßte die Schülerinnen und Schüler, rief nochmals die Vorgehensweise in Erinnerung und dann wurde die Neumayerstation angerufen. Alex meldete sich sofort mit dem Rufzeichen DP0GVN und so gingen wir nach kurzer Begrüßung zur Vorstellung der Schule durch Jasmin über und zu den 15 Fragen. Manchen Schülerinnen und Schülern war die Aufregung anzusehen, manche machten es so souverän, als hätten sie noch nie was anderes gemacht. Auch die Fragen selbst waren interessant. So wollten die Schülerinnen und Schüler wissen, wie das Trinkwasser gewonnen wird, wie mit dem Abwasser umgegangen wird, wie gefährlich ein Aufenthalt insgesamt ist und was man dort in seiner Freizeit so alles macht oder machen kann.


Der Kontakt war für eine halbe Stunde geplant, doch bereits 5 Minuten vor Ablauf der Zeit waren alle Fragen beantwortet.
Es war eine großartige Veranstaltung für Lehrerinnen und Schülerinnen und Schüler, aber auch für uns aus dem OV. Wir bedanken uns nochmal bei Frau Dr. Van der Woude für ihren Einsatz, diesen Schulkontakt zu ermöglichen und wir waren uns sicher, dass wir sowas gerne wiederholen möchten.
Danke Frau Dr. Van der Woude, Frau Klett, alle Schülerinnen und Schüler des 13ten Jahrgangs, besonders hier zu erwähnen sind Jasmin, Laura, Manuel, Maxim, Einar, Michel, Peter, Phillip (DL3AA), Ben, Atakan, Pascal, Yasin und Rene, die die Fragen gestellt haben. Zudem danke an Jochen, DG1PSI, der seine SAT-Station dafür zur Verfügung gestellt hat sowie Stefan und Bertram, die beim Auf- und Abbau geholfen haben.
Unser besonderer Dank geht an die AMSAT Deutschland e.V. ohne die ein solcher Kontakt nicht möglich wäre.
AMSAT-DL e.V.:
Die AMSAT-Deutschland e.V. existiert seit 1973 und besteht aus Funkamateuren, Ingenieuren und Raumfahrtbegeisterten, die in Eigeninitiative Satelliten entwickelt, bauen und betreiben. Nur durch diese Arbeit haben Funkamateure heute die Möglichkeit über Satelliten, wie dem geostationären QO-100, Funkbetrieb zu machen. Auch die Amateurfunkstation auf der Neumayer Station III in der Antarktis wurde durch die AMSAT-DL gebaut.
Details: https://amsat-dl.org

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