Hallo zusammen,

ich habe bei meinem Step-Up-Converter noch einmal etwas mehr getestet und möchte euch an den Ergebnissen teilhaben lassen. Dabei ging es um drei Dinge:

1. Störungen auf einem angeschlossenen Funkgerät

Zu den Störungen auf Kurzwelle hat sich eine wichtige Sache ergeben. Ich habe im ersten Bericht getestet, welche Störungen vom Converter „über die Luft“ auf die Antenne verbreitet. In diesem Punkt ist der Converter wirklich sauber, da kann man nicht meckern. Aber was kommt im Funkgerät an, wenn man dieses am Converter betreibt? Auch hier ist der Converter von 160m bis 15m sauber, auf 12m sind leichte Störungen zu sehen, die jedoch keinen S-Meterausschlag erreichen und auf 10m ist dann ein Lattenzaun zugegen. Wer auf 50 MHz / 6m QRV sein will, der sollte ohne Converter arbeiten, denn hier überwiegt breitbandig das Störsignal.

Um hier eine Verbesserung zu erreichen, müssen auf der Ausgangsseite je Leitung eine entsprechende Drossel eingeschleift werden. Ich selber habe diese Modifikation nicht ausprobiert, diese Lösung wird aber auf Youtube von einem OM genannt und auch gezeigt, dass es was bringt.

2. Verhalten bei Einsatz an einem Akku

Ziel eines solchen Converters soll ja sein, die abfallende Spannung eines immer weiter leer werdenden Akkus auszugleichen, um immer gleichbleibende Leistung zu haben. Gleichzeitig liest man zu den Convertern, dass die Ausgangsspannung immer 3 Volt höher liegen soll als die Eingangsspannung, damit die Up-Regelung arbeiten kann. Genau das habe ich mal durchprobiert.

Der Versuchsaufbau sah folgendermaßen aus: Auf der Eingangsseite habe ich ein regelbares Netzteil angeschlossen und die Spannung auf 11 Volt eingestellt. Auf der Eingangsseite habe ich einen Leerlaufspannung von 13,5 Volt eigestellt und dann mit einer 12 Volt, 21 Watt-Glühlampe belastet.

So stellte sich auf der Netzteilseite ein Strom von 2,4 A ein. Als ich die Spannung langsam erhöhte, verringerte sich erwartungsgemäß der Strom und die Ausgangsspannung blieb schön konstant auf 13,5 Volt. Selbst als sich die Spannung auf der Eingangsseite den 13 Volt nähert, bleibt die Ausgangsseite stabil auf 13,5 Volt. Erst als die Eingangsspannung über die 13,5 Volt stieg, erhöhte sich die Spannung synchron zum Eingang. Bei 14 Volt Eingang lagen auch 14 Volt am Ausgang an. In umgekehrter Richtung reduzierte sich die Ausgangsspannung synchron zur Eingangsspannung und blieb dann trotz weiter fallender Eingangsspannung konstant auf 13,5 Volt wie eingestellt.

Fazit Differenzspannung:
Dieses Verhalten deckt sich genau mit meinen Erwartungen. Die oft angegebenen 3 Volt Differenz zwischen Eingang und Ausgang, die benötigt werden, konnte ich nicht feststellen. Somit eignet sich dieser Converter perfekt für den Zweck der konstanten Spannung bei Betrieb aus der Batterie.

3. Unterschreiten der Eingangsspannung

    Was passiert nun, wenn die an einem Poti eingestellte Mindestspannung auf der Eingangsseite unterschritten wird? Gewünscht wäre ja, dass bei Erreichen der eingestellten Mindestspannung der Ausgang abgeschaltet wird. Doch leider verhält sich der Converter hier nicht ganz so, wie wir es uns wünschen. In dem Moment, an dem die Mindestspannung erreicht wird, schaltet der Converter durch und es liegt schlagartig am Ausgang die niedrige Eingangsspannung an. Erhöht sich wieder die Eingangsspannung, schaltet der Converter wieder durch und es liegen wieder die eigestellten 13,5 Volt an.

    Wie erklärt sich jetzt dieses Verhalten?

    Betrachten wir den stark vereinfachten Weg des Stroms durch den Converter, dann liegt in Reihe eine Spule und eine Diode zwischen Eingang und Ausgang. Die Spule wird getaktet und erzeugt die gewünschte Spannung. Schaltet nun das Takten ab, fließt der Strom durch die Spule und durch die Diode. Es liegt also Eingangsspannung an den Ausgangsklemmen.

    Wird nun der Converter zum Laden einer Batterie verwendet, macht plötzlich die Schaltung und die Diode einen Sinn! Sinkt die Spannung am Eingang unter den eingestellten Level, schaltet die Taktung ab und die Diode verhindert, dass die höhere Spannung des geladenen Akkus rückwärts über den Converter wieder zur leeren Batterie fließen kann.

    Fazit Abschaltspannung: Dieses Feature hat für den Betrieb als Spannungsversorgung eines Funkgeräts oder eines anderen Verbrauchers keine nennenswerte Bedeutung, jedoch für alle, die einen Akku an einem anderen Akku laden wollen ist es hilfreich, den Eingangsakku vor Tiefentladung zu schützen.

    Ich bin immer noch begeistert, was dieses Teil leistet und werde sicher noch eine nützliche Anwendung finden.

    Gruß

    Euer Stefan, DL8SFZ